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Inklusive Gemeinde: Besuch in Ilz

Seit rund etwas mehr als einem Jahr hat das Herzstück81, eine
Arbeitseinrichtung der Lebenshilfe Fürstenfeld, in der Marktgemeinde Ilz geöffnet. Acht Menschen mit Behinderung gehen hier täglich zur Arbeit – und sind auch darüber hinaus in der Gemeinde integriert. Wir haben Bürgermeister Stefan Wilhelm und Gemeindemitarbeiter Markus Wallner besucht.

von Tanja Nowak, Gerald Peyerl und Katharina Robia

Seit 2022 ist „Inklusive Gemeinde“ ein Schwerpunkt der Lebenshilfe. Ilz ist uns da immer wieder positiv aufgefallen.

Stefan Wilhelm: Seit der Eröffnung vom Herzstück81 hat sich in Ilz sehr viel geändert. Über Inklusion reden wir nicht nur, wir leben sie. Ilz ist sicher ein Paradebeispiel, wie die im Herzstück81 Beschäftigten aufgenommen werden. Und ich kann nur sagen: Darüber freuen wir uns sehr. Es bewegt wirklich etwas und die Stimmung ist sehr positiv.

 

Markus Wallner: Unsere Freundschaft ist nicht nur über die Arbeit in der Gemeinde entstanden, sondern einfach durch die Herzlichkeit, die man spürt, wenn man das Team vom Herzstück81 in Ilz sieht. Das ist sowohl privat als auch dienstlich – das lässt sich gut vereinen. Und es ist eine Freude, dass das Herzstück81 in Ilz einen Platz gefunden hat und in der Öffentlichkeit vom ersten Tag an so gut integriert war. Wir freuen uns wirklich, dass wir solche Nachbar*innen haben.

 

Wenn man zu euch nach Ilz kommt, hat man das Gefühl, hier wird Inklusion mit einer großen Selbstverständlichkeit gelebt und gar nicht viel darüber gesprochen. Warum ist das so?
Stefan Wilhelm: Es gibt viele, die reden nur darüber. Wenn ich mir bei uns zum Beispiel den Bildungscampus in Ilz anschaue: zwei
Kindergärten, zwei Volksschulen, eine Mittelschule und eine Musikschule. Auch die tragen das mit und arbeiten mit dem Herzstück81 zusammen. Das ist eine große Bereicherung – für alle. Da spürt man, wie das Gemeinsame gut funktionieren kann.

 

Markus Wallner: Ich glaube, dass es im ländlichen Raum leichter ist. Und warum soll man so etwas verstecken? Im Endeffekt sind wir alle gleich. Für uns ist das nichts Außerordentliches, sondern wirklich selbstverständlich, dass wir miteinander diesen Weg gehen.

 

Sie haben eingangs erwähnt, dass sich in Ilz viel verändert hat. Was genau?
Stefan Wilhelm: Die Lebenshilfe Fürstenfeld hat die Walking-Runde ins Leben gerufen, da haben sich Leute angehängt, die ebenfalls Gesellschaft gesucht haben – zum Beispiel ältere Leute. Alle profitieren davon. Wenn man sich im Ort trifft, bleibt man stehen, redet miteinander. Das ist das Dorfleben!

 

Gerald Peyerl und Tanja Nowak, ihr habt früher in Fürstenfeld gearbeitet. Was ist für euch anders geworden, seit ihr in Ilz seid?

Tanja Nowak: Wir arbeiten jetzt in Ilz und fahren jeden Tag mit dem Bus von der Wohnung in Fürstenfeld in die Arbeit. Wir üben und trainieren, damit Gerald und ich alleine mit dem Bus fahren können. Der Busfahrer kennt uns inzwischen schon. Wir nehmen immer die Fahrkarten mit und der Busfahrer schaut sie beim Einsteigen an. Vor Kurzem waren wir bei den Schüler*innen und haben Basketball gespielt. Das war auch ein Hit und voll klasse! Wir haben gemeinsam geturnt, ein Spiel gespielt und sind gelaufen.

 

Stefan Wilhelm: Das freut uns auch sehr, dass wir den Bildungscampus und das Herzstück81 so gut zusammengeführt haben. Da kannst du als Bürgermeister nur sagen: Da bewegt sich etwas und darauf sind wir richtig stolz. Das ist wirklich eine Bereicherung für alle.

 

Markus Wallner: Auch bei den örtlichen Sportvereinen ist das so. Einmal im Jahr ist das Herzstück81 eingeladen; da sind sie unsere Gäste und auch bei der Eröffnung dabei. Tanja hat vor Kurzem beim Fußball-Derby Ilz gegen Fürstenfeld vor über 1.000 Leuten gesprochen und Gerald hat den Ankick gemacht.

Gerald Peyerl (Mitte) hat das Fußballspiel Fürstenfeld gegen Ilz gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Wilhelm (3. von links) eröffnet.

Lebenshilfe Steiermark
Mariahilferplatz 5/1
8020 Graz