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Inklusion sollte selbstverständlich sein

Die Selbstvertreter*innen der Lebenshilfe Steiermark arbeiten daran, ihre Gemeinden inklusiver zu machen. Ein Besuch in Wagna/Leibnitz.

Der „Tag der Inklusion“ am 5. Mai 2023 stand heuer ganz im Zeichen der „Inklusiven Gemeinde“. In der gesamten Steiermark – und auch über die Landesgrenzen hinaus – sind die Lebenshilfen auf ihre Gemeinden zugegangen, um gemeinsam Barrieren abzubauen. Die Lebenshilfe Leibnitz hat zu diesem Anlass unter anderen Peter Stradner, den Bürgermeister der Gemeinde Wagna, besucht und ihm den Inklusions-Leitfaden überreicht.

Inklusion bedeutet, dass von vorneherein kein Mensch ausgeschlossen wird. Dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen und spielen. Dass alle Menschen gleichberechtigt am regulären Arbeitsmarkt beschäftigt sind. Dass sie in der Nachbarschaft wohnen. Und dass alle Menschen gemeinsam an einer Gesellschaft teilhaben – unabhängig von Behinderung, Herkunft, Alter oder Geschlecht. Kurz gesagt: Inklusion bedeutet das Zusammenleben und Akzeptieren aller Menschen in einem Lebensraum.

 

Die Gemeinde als inklusiver Lebensraum

Bei der Schaffung von inklusiven Lebensräumen sind insbesondere Gemeinden gefragt: Hier beginnt das gemeinsame Zusammenleben. Deshalb richten die steirischen Lebenshilfen seit 2022 ihren Fokus darauf, was Gemeinden – und damit die Kommunalpolitik, aber auch die Bewohnerschaft – für mehr Inklusion tun können. Die Arbeit an einer inklusiven Zukunft geht aber nur gemeinsam. Auch wir als Lebenshilfe sind uns dieser Verantwortung bewusst. Deshalb unterstützen wir Gemeinden bei der Umsetzung von Inklusion. Zum Beispiel mit unserem Inklusions-Leitfaden. Der Leitfaden versteht sich als Anleitung, wie mit konkreten Maßnahmen das Zusammenleben für alle Wirklichkeit werden kann.

Als Expert*innen unterwegs

Wir stellen den Gemeinden außerdem unsere Expertise zur Verfügung. Denn die Selbstvertreter*innen der steirischen Lebenshilfen wissen genau, was sie für ein inklusives Leben brauchen. Seit dem vergangenen Jahr gehen sie aktiv auf die BürgermeisterInnen ihrer Heimatgemeinden zu, um sie zu beraten und gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten. Wie man sich die Arbeit der Selbstvertreter*innen vorstellen kann? Menschen mit Behinderungen begehen beispielsweise gemeinsam mit Zuständigen der Gemeinde den Ort und machen auf Barrieren im Alltag aufmerksam. Und es werden Gespräche geführt, in denen gemeinsam ein Zukunftsbild geschaffen wird.

 

Besuch in der Gemeinde Wagna

In diesem Rahmen hat auch Sigrid Humer von der Lebenshilfe Leibnitz den Bürgermeister der Gemeinde Wagna, Peter Stradner besucht. Für ihn ist ganz klar, was es für ein gelungenes Zusammenleben braucht: „Das Vorleben einer inklusiven Haltung tragt dazu bei, dass es der Gesellschaft gut geht und niemand ausgeschlossen wird. Dazu gehört, nicht egoistisch zu denken, sondern im Großen Ganzen. Miteinander zu gestalten, einander unterstützend zur Seite zu stehen und ein gepflegtes Miteinander zu leben.“

 

Auf dem Weg zum inklusiven Lebensraum

In Wagna wird an diesem Miteinander bereits tatkräftig gearbeitet: Menschen mit Behinderung sind hier – ganz selbstverständlich – im Gemeindebüro angestellt. Und auch an der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum wird stets gearbeitet, wie Bürgermeister Stradner erzählt: „Es gibt laufende Anpassungen, die sich für viele als hilfreich und unterstützend erweisen. Zulieferer, Menschen mit Gehbehinderungen oder Menschen mit Kinderwägen profitieren davon ebenso.“ Auch im Wohnbereich entstehen inklusive Lösungen: Gerade wird an einem Demenz-Wohnprojekt gearbeitet, bei dem der Fokus auf Barrierefreiheit liegt – aber nicht nur im baulichen Sinn, wie Peter Stradner betont: „Wir orientieren uns da an den Bedürfnissen der Menschen.“

 

Der Leitfaden für inklusive Gemeinden
Mit dem Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ möchten wir die Verantwortlichen vor Ort unterstützen, eigene Aktionspläne zu erarbeiten. Ziel ist es, die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen.

Lebenshilfe Steiermark
Mariahilferplatz 5/1
8020 Graz